“there is no race, there is no gender, there are only minds, utopia? no, the internet!”. Mit diesem Werbespruch überzeugte der Internet Anbieter MCI viele Menschen Mitte der 90er Jahre zur Nutzung des Internets. Diese ubiquitäre Vorstellung des Internets als ein “tool of freedom” wurde schwer enttäuscht. Trotz alledem umschwebt das Internet der Mythos eines anarchischen und ungeregelten Raumes. Diese Vorstellungen werden noch in vielen Cybercommunites gelebt. Die Internetkultur spiegelt in ihren Diskursen die Fragen nach Kontrolle oder Freiheit wider. Was hat es tatsächlich auf sich mit dem subversiven Potential des Internets? Und wie ist Widerstand in digitalisierten Gesellschaften, beziehungsweise konkreter, in kybernetischen Kontrollgesellschaften überhaupt noch möglich?
In Zeiten von Big Data und Cambridge Analytica ist die Frage nach Widerstand gegen Überwachung und Auswertung besonders brennend. Insbesondere für die zivile Linke ist der Begriff des Widerstandes eine wichtige Komponente ihrer Identifizierung. Aus diesem Grund ist es relevant, sich die Voraussetzung für Widerstand immer wieder vor Augen zu führen. Die Linke, als politisches Subjekt wählt eher veraltete Aktionsformen, die in einer kybernetischen Kontrollgesellschaft nicht mehr angemessen sind. Wie kann ein linker Aktivismus digitalisiert und aktualisiert werden?

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